Plattform Stadt

01.03.2022 - 28.02.2026
Forschungsförderungsprojekt

Datentechnologien und Plattformdienste haben unser heutiges Leben in Städten stark verändert. Die Teilhabe an grundlegenden Aspekten des urbanen Lebens wird zunehmend vom Zugang zu digitalen Plattformen abhängig. Wir erleben heute, wie einige wenige Plattformunternehmen die Vorteile der digitalen Konnektivität monopolisieren und eine beispiellose Kontrolle über das Leben der Menschen ausüben. Dieser Entwicklung stellt das Projekt die These gegenüber, dass der Aufstieg von Plattformindustrien nicht nur die Organisation des urbanen Lebens beeinflusst, also eine Veränderung der „Software“ der Städte bewirkt, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die materielle Gestaltung urbaner Räume, d.h. auf die „Hardware“ der Städte hat. Wenn Datensammlung und Mustererkennung im Mittelpunkt dieser Prozesse stehen, könnte dann nicht eine ebenfalls auf räumlichen Mustern basierende visuelle Sprache ein Mittel zur öffentlichen Auseinandersetzung mit diesen neuen urbanen Morphologien sein?

Auf der Basis von Fallstudien entwickelt das Projekt Werkzeuge für Bürgerinnen und Bürger, die ihnen helfen sollen, typologische Muster auf der Ebene neuer städtischer Formen zu verstehen und ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche in räumliche Kompositionen zu übersetzen. Dazu werden zunächst die vernetzten Interaktionen des „Plattform-Urbanismus“ durch Computersimulationen, interaktive Kartografien, Filme und Animationen visualisiert. Ausgehend von der Tradition von Mustersprachen in der Architektur wird dann eine multiskalare Sprache typologischer Form entwickelt. Das Projekt will auf diese Weise das vorhandene Verständnis der Auswirkungen digitaler Technologien auf unsere heutigen Gesellschaften kritisch erweitern. Jenseits des unmittelbaren Anwendungsbereichs digitaler Technologien und unserer Interaktion mit ihnen konzentriert es sich auf die Entstehung neuer räumlicher Typologien, die verwendet werden, um plattformgesteuerte Umgebungen einzurichten und zu ermöglichen. Die im Projekt entwickelte multiskalare Mustersprache soll Bürgerinnen und Bürgern ein innovatives und zugängliches visuelles Vokabular zur Verfügung stellen, um die ausschließenden Effekte des Plattform-Urbanismus herauszufordern und die Stärken gesellschaftlichen Engagements im Stadtdesign zur Geltung zu bringen.

Personen

Projektleiter_in

Institut

Förderungsmittel

  • FWF - Österr. Wissenschaftsfonds (National) Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste (PEEK) Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)

Forschungsschwerpunkte

  • Additional Fields of Research