Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage...
Das Thema Alter hat in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist zuletzt im Kontext der Corona-Pandemie nochmals verstärkt in den Vordergrund gerückt. Diese Aufmerksamkeit lässt sich einerseits durch die steigende absolute Zahl alter und hochaltriger Menschen und ihren relativen Bevölkerungsanteil begründen. Andererseits zeigt sich eine Dominanz von Altersthemen in medial-öffentlichen und politischen Debatten, die dabei sehr oft mit Negativszenarien einhergeht (z.B. in Form einer scheinbar drohenden „Überalterung“, der Entstehung einer „Rentengesellschaft“ und dem damit verbundenen „Pflegenotstand“). Unterschiedliche Altersstereotypen und Altersbilder – von dem Ideal der „aktiven Alten“ bis hin zu den vulnerablen und fragilen Hochaltrigen, die es gesellschaftlich besonders zu schützen gilt – prägen den öffentlichen Diskurs.
In diesem Kontext sehen sich Stadtverwaltungen und Fachleute aus den Bereichen Planung, Architektur und Städtebau zunehmend mit der gesellschaftspolitischen Forderung nach „alter(n)sgerechten Städten“ (WHO 2007) konfrontiert, die den demografischen Veränderungen Rechnung tragen sollen. Dies betrifft insbesondere Fragestellungen rund um die Gestaltung alter(n)sgerechter Wohnumfelder, die Bereitstellung und den Zugang zu Wohnraum, sozialer Infrastruktur und öffentlichen Räumen in Städten.
In dieser forschungsgeleitenden Lehrveranstaltung gehen wir den Debatten zu „alternde Gesellschaften“ und alter(n)sgerechte Städte auf den Grund und machen uns gemeinsam auf die Suche nach den Alltagsroutinen und Erfahrungen von älteren Menschen. Der Fokus dabei liegt darauf, zu erforschen und zu verstehen, wie alltägliche Praktiken und Lebensmodelle, Vorstellungen und Erfahrungen von älteren Menschen in Wien aussehen, welche Bedeutungen bestimmte urbane Räume in diesem Zusammenhang haben und welche Implikationen dies für stadtentwicklungsrelevante Problemstellungen haben könnten. Dazu setzen wir uns einerseits mit bereits vorangetriebenen Studien, wissenschaftlichen Arbeiten und Konzepten auseinander. Andererseits ist das Ziel durch die angeleitete Anwendung ausgewählter qualitativer Methoden, selbständig empirische Forschung zum Thema Altern und Raum in Wien durchzuführen. Wir arbeiten mit qualitativen Interviewformen und der Methode des Mental Mappings.
WHO World Health Organization (2007) Global Age-friendly Cities: A Guide. Geneva: WHO.
Die Lehrveranstaltung kombiniert Vorlesungs- und Übungsteil und umfasst damit Inputs, Literatur-Lektüre und -Diskussion sowie die selbstständige Durchführung von empirischer Feldforschung. Abhängig von den Corona-Bestimmungen werden Exkursionen zu relevanten Akteur_innen und Projekten in Wien durchgeführt.
Die LVA ist dem folgenden Wahlmodul zugeordnet:
Das Kick-Off des Wahlmoduls 5: Gesellschaft, Alltag und Raum findet am 4. Oktober 2022, 09:00-11:00 Uhr gemeinsam mit allen Lehrveranstaltungsleiter_innen der Kernfächer und Ergänzungsfächer statt.
Wir laden alle Studierenden ein teilzunehmen:
Dienstag, den 04.10.2022 | 09:00 - 11:00 Uhr | Seminarraum BA 02B
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Der Kurs richtet sich in erster Linie an Studierende im Master Raumplanung und Architektur sowie interessierte Bachelorstudierende in den letzten Semestern. Wir laden ausdrücklich auch Studierende von anderen Universitäten ein, die sich mit raum- und stadtforschungsbezogenen Fragestellungen beschäftigen, als „Mitbeleger“ an der Lehrveranstaltung teilzunehmen. Die Lehrveranstaltung findet auf Deutsch statt. Wir unterstützen die aktive Teilnahme der Studierenden in Debatten durch interaktive Lernformate. Wir ermutigen Studierende sich in die Gestaltung der Lehrveranstaltung einzubringen, um eigene Ideen und kritische Perspektiven zu entwickeln. Kontakt: (info@skuor.tuwien.ac.at).
Die Leistungsbeurteilung erfolgt anhand
(1) der Bearbeitung der Pflichtliteratur,
(2) der selbstständigen Durchführung von empirischer Feldforschung
(3) des abzugebenden Forschungsberichts.
Alle Teilleistungen sowie eine 80%tige Anwesenheit sind Voraussetzung für den positiven Abschluss.
Please also visit, if possible, the core courses of this module (i.e. VO 280.909, UE 280.910 and SE 280.911) as well as the SE 280.948.