verbinden
Durch die Strömung von einem Ufer zum anderen.
Die gebaute Umwelt muss sich auf den menschlichen Körper beziehen. Darüber hinaus muss sie die Qualitäten und Funktionen des Körpers widerspiegeln, wie Größe, Bewegung und Zerbrechlichkeit. In diesem Zusammenhang stellen sich eine Vielzahl von Fragen: Wie verhalten sich die städtischen Strukturen zum Menschen? In welcher Relation stehen starre Gebäude zu dem verletzlichen menschlichen Körper? Welche Art von Dialogen entstehen zwischen Form, Struktur, Material und Mensch und wie manifestieren sie sich? Wie können wir lernen, die Kommunikation zwischen den bestehenden städtischen Strukturen, dem natürlichen Raum und unseren menschlichen Bedürfnissen in Einklang zu bringen? Durch abstrakte, experimentelle Erforschung von physischen Verbindungen zwischen unserem Körper und unserem urbanen Kontext soll dieses Seminar das Bewusstsein der Studierenden für die Bedeutung des menschlichen Körpers innerhalb ihrer Gestaltungsprozesse schärfen. Durch diese Erkundung werden dreidimensionale Formen entstehen, die sich mit grundlegenden Gestaltungsaspekten wie Gleichgewicht, Orientierung, Raumwahrnehmung und Materialität auseinandersetzen.
“Think of a river and its banks. We might speak of the relation of one bank to the other, and crossing a bridge, we might find ourselves halfway between the two. But the banks are continually being formed and reformed by the waters of the river as they sweep by. These waters flow in between the banks, along a line orthogonal to the span of the bridge. To say of beings and things that they are in-between is to align our awareness with the waters; to correspond with them is to join this awareness with the flow.”
– Tim Ingold, Correspondences, 2017, p. 41.
Die Metapher des Anthropologen Tim Ingold veranschaulicht, wie wir über immaterielle und physische Verbindungen zwischen unserem eigenen Körper und dem unmittelbaren öffentlichen Raum nachdenken und damit arbeiten können. Um ein tieferes Verständnis dafür zu erlangen, wie wir in einem städtischen Umfeld zusammenleben wollen, müssen wir uns von innen heraus nähern, anstatt von außen zu betrachten. Unser Ziel für das diesjährige Thema ist es, Begriffe wie Identität, Zugehörigkeit und Individualität in Bezug auf den urbanen Raum zu überdenken und darüber nachzudenken, wie wir mit der Masse der uns zur Verfügung stehenden Materialien umgehen können. In dieser Vorlesungsübung betrachten wir künstlerische Praxis als Grundlage für die Produktion von Wissen. Die Beschäftigung mit und die Reflexion über spezifische Methoden und Produktionsprozesse in der Anwendung einzelner kreativer Projekte ist hier ein wesentlicher Bestandteil. Die Lehrveranstaltung besteht aus fünf praktischen Übungen, die schrittweise zur Endform führen und das Semesterthema reflektieren. Begleitet werden die Übungen von theoretischen Inputs in Form von wöchentlichen Vorlesungen. Diese stetige Wechselbeziehung zwischen Praxis und Theorie ist wesentlich für den Erkenntnisgewinn und einen tieferen Einblick in das behandelte Thema.
Die Vorlesung gibt umfassenden Einblick in verschiedenste Themenbereiche dreidimensionaler Gestaltung. Allgemeine Gestaltungsmethoden und visuelle Wahrnehmungsfragen werden besprochen und mittels ausbildungsrelevanter Beispiele aus Kunst, Design und Architektur erweitert. Es werden grundlegende Fertigungsmethoden, materialbezogene Verfahren und Modellbautechniken vorgestellt. Der Vorlesungsteil begleitet inhaltlich den Übungsteil und geht vertiefend auf das Thema des Semesterprogramms ein. Die Übung untersucht die Formbedingungen raumplastischer Objekte in Abhängigkeit von Wahrnehmung, Entwurfswerkzeug, Material und damit verbundenen Herstellungskonventionen. Sie stellt das physikalische (Arbeits)Modell und die analytische Zeichnung als Entwurfswerkzeuge in den Vordergrund einer thematisch fundierten, analogen Formuntersuchung. Die Übung schließt mit einer raumplastischen Formstudie ab, die folgenden Kriterien entsprechen soll: Erkennbarkeit des Semesterthemas, Qualität der Komposition und Entwicklung im Raum, Angemessenheit der Materialwahl, Abstraktionsgrad, Oberflächenqualitäten und handwerkliche Präzision.
- Vortragsreihe mit Bildunterstützung, Präsentation von Fertigungmethoden, Gastvorträge von Künstler*innen, Kulturwissenschaftler*innen bzw. Designer*innen, Filmvorführungen
- analytische Formuntersuchungen (= Zergliederung in prägnante Formelemente) mit Hilfe von Zeichnungen, geometrischen Konzepten und Arbeitsmodellen als Hausübung
- das anfängliche Befolgen vorgegebener Gestaltungsregeln und das daraus resultierende Aufstellen, Befolgen und qualitative Bewerten eigener Regeln
- das Kennenlernen und Ausprobieren unterschiedlicher Modellbauweisen bezogen auf das jeweils verwendete Material
- das Ausloten der ästhetischen und gestalterischen Möglichkeiten und Eigenschaften verschiedener Materialien und Herstellungskonventionen durch spielerisches, operatives Umgehen mit den hergestellten Gegenständen im Raum (z.B. Raumlage, Raumvolumen vs. Massevolumen etc.)
- das Erkennen des qualitativen gestalterischen Potentials im Zusammenspiel zwischen Teil und Ganzem einer Komposition durch Kontextualisierung innerhalb eines Kompositionsraums
- die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der raumplastisch wirkungsvollen Inszenierung einer Formstudie für das Ausstellen (Display)
Anmeldung Masterstudierende
Studierende aus dem Ausland bzw. von österreichischen Fachhochschulen, die an der TU- Wien das Masterstudium absolvieren und 3DG-Übungen nachmachen müssen, sollen bitte bis spätestens 29.09.2022 per Mail einen Scan des Zulassungsbescheides (mit Matrikelnummer) an studass+e264-02@tuwien.ac.at. schicken und einen Gruppenwunsch angeben. Gruppen, die schon voll sind können nicht gewünscht werden.
Fragen zur Lehrveranstaltung können ab Di,12.09.2023 beantwortet werden:
(Für jegliche Anliegen und Fragen, die Ihnen die Infos auf TISS nicht beantworten können, wenden Sie sich bitte an studass+e264-02@tuwien.ac.at mit dem Betreff 3DG.)
Die Einführungsvorlesung findet am 5.10.2023 um 11:00 im Informatikhöhrsaal statt!
Im direkten Anschluss findet ein erstes Treffen in den Gruppen statt.
Betreuungszeiten Gruppen
A01 Dienstags 09:00 bis 13:00
A02 Dienstags 09:00 bis 13:00
A03 Dienstags 09:00 bis 13:00
A04 Dienstag 14:00 bis 18:00
B05 Freitags 14:00 bis 18:00
B06 Freitags 14:00 bis 18:00
B07 Dienstags 14:00 bis 18:00
B08 Dienstags 14:00 bis 18:00
C09 Donnerstags 14:00 bis 18:00
C10 Donnerstags 14:00 bis 18:00
C11 Donnerstags 14:00 bis 18:00
C12 Freitags 14:00 bis 18:00
D13 Montags 14:00 bis 18:00
D14 Montags 14:00 bis 18:00
D15 Freitags 09:00 bis 13:00
D16 Freitags 09:00 bis 13:00
E17 Freitags 09:00 bis 13:00
E18 Montags 09:00 bis 13:00
E19 Montags 09:00 bis 13:00
E20 Montags 09:00 bis 13:00
Für Gruppentermine die auf Fiertage fallen werden Ersatztermine mit den jeweiligen BetreuerInnen vereinbart!
Fragen zur Lehrveranstaltung können ab Di,12.09.2023 beantwortet werden:
(Für jegliche Anliegen und Fragen, die Ihnen die Infos auf TISS nicht beantworten können, wenden Sie sich bitte an studass+e264-02@tuwien.ac.at mit dem Betreff 3DG.)
Verpflichtende Voraussetzung:
Erwartete Vorkenntnisse:
- VU Darstellende Geometrie
- VU Zeichnen und visuelle Sprachen 1
- VU Zeichnen und visuelle Sprachen 2
Weitere Informationen zu den Zulassungsbedingungen, den Anmeldemodalitäten sowie Übungsregeln finden sie in den Unterlagen.