Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, planungsrelevante Zusammenhänge zwischen gebauten Strukturen und deren räumliche Einordnung in den urbanen und landschaftlichen Kontext in ihrer Gesamtheit zu analysieren und zu bewerten. Durch die vertiefende Auseinandersetzung mit unterschiedlichen freiraumplanerischen Inhalten werden analytische, methodische und technische Fertigkeiten im Umgang mit dem Freiraum entwickelt. Studierende sind in der Lage, interdisziplinäre Planungsaufgaben im Schnittbereich zwischen Architektur und Landschaftsarchitektur zu anlysieren und zu bearbeiten. Die Studierenden entwickeln durch die vorgetragenen Lehrinhalte in verschiedenen Übungsaufgaben kreative Fertigkeiten, um innovative Lösungen für freiraumplanerische Gestaltungssaufgaben zu entwickeln und umzusetzen.
Ein zeitgemäßes Planungsverständnis reduziert Architektur nicht nur auf das gebaute Objekt, sondern versucht Raumstrukturen sowohl im landschaftlichen als auch im urbanen Kontext in ihrer Gesamtheit zu verstehen und zu entwickeln. Bebauung und Freiraum bilden dabei eine Einheit. In den Lehrveranstaltungen wird sowohl über landschaftstheoretische Fragestellungen als auch über konkrete Entwurfsaufgaben ein ganzheitliches Verständnis von Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau entwickelt und gefördert. In den Modulfächern erfolgt die intensive Auseinandersetzung mit den gestalterischen Aspekten der Freiraumplanung, sowohl in einem wissenschaftlich–theoretischen Diskurs, als auch in unterschiedlichen praktischen Übungsaufgaben. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildet die objektorientierte Entwurfsebene. Die Auseinandersetzung mit Kunst und Architektur spielt dabei ebenso eine Rolle wie Fragen zu Vegetation und Bebauung, sowie deren detaillierte technischen Umsetzung.
SCHWERPUNKT SoSe 22, Wien von unten?! Wie können Bottom up Initaitiven und Stadtverwaltung voneinander profiteiren?
In Wien arbeitet die Stadtentwicklung auf Hochtouren um Raum bzw. blaue, graue und grüne Infrastruktur für den Bevölkerungswachstum zu gewehrleisten. Während in vielen Stadtgebieten die Nachverdichtung kaum wahrnehmbar und meist durch die private Hand am Bestand -Stichwort Dachgeschoßausbau- passiert, erfahren einige Stadtviertel eine radikale Transformation. In den sogenannten Zielgebieten des Stadtentwicklungsplanes werden mehrjährige Planungs- und Umbauprozesse angekurbelt: alte stadtmorphologische Strukturen müssen weichen und für die Stadt sowohl gesellschaftlich als auch ökologisch wertvolle Brachen werden gnadenlos nachverdichtet. Einer dieser Zielgebiete Erdbergermais-St. Marx wird das Fokus unserer Sommersemesteruntersuchung im Rahmen der Kernlehrveranstaltung des Modules Landschaftsarchitektur werden. Hier wurden in den letzten 20 Jahren zahlreiche Wohn- und Büro- bzw. Bildungsbauten realisiert, nun geht um die Bebauung der letzten, großen freien Fläche neben der Marxhalle, hier wird die neue Wien Holding Arena für 20.000 BesucherInnen –„als Ersatz für die in die Jahre gekommenen Stadthalle“ -geplant. Die vor Ort ansässige Bottom Up Initiativen, der Gemeinschaftsgarten St. Marx, der Basketballplatz die Grube und der Skaterpark St. Marx, die die Wiener Standortentwicklung GMBH als AkteurInnen des Liegenschaftsmanagment-Prozesses hinzugezogen hatte, finden in den künftigen Entwicklungsplänen für das Areal keinen Platz mehr. Welcher räumliche Beziehungen sind vor Ort zwischen NutzerInnen, Areal und Nachbarschaft entstanden? Würde nicht Sinn machen, diese Synergien auch künftig im Sinne einer nachhaltigen und NutzerInnen sensiblen Stadtentwicklung zu schützen bez. räumlich zu integrieren? Und überhaupt ist noch angemessen, während bzw. nach der Pandemie das Diskurs über Standortsentwicklung, Eventmanagement und Zwischen- bzw. Mehrfachnutzung wie vor der Pandemie zu führen? Diese und weiter Fragen werden wir gemeinsam prozessual nachgehen: es wird ganz bestimmt eine spannende, didaktische Reise werden…