Hintergrund:
Am 4. August 2020 um 18:08:18 Uhr MESZ ereignete sich eine der größten nichtnuklearen Explosionen der Geschichte, die die Stärke eines Erdbebens der Stärke 3,5 hatte und vermutlich durch 2 750 Tonnen Ammoniumnitrat ausgelöst wurde, das in den Lagerhallen 12 des Hafens gelagert wurde.
Abgesehen von der massiven Zerstörung, die diese Explosion anrichtete, wurden mindestens 204 Menschen getötet (weitere 3 werden vermisst) und 6.500 verletzt. Vor allem aber ist Beirut - die Hauptstadt, die durch ihren Hafen zum zentralen Knotenpunkt im Nahen Osten wurde, der viele Kontinente miteinander verband - mit einem toten Hafen zurückgeblieben.
Die Herausforderung:
Die Teilnehmer sind aufgefordert, den neuen Hafen nicht nur als architektonisches Bauwerk oder städtebaulichen Masterplan zu betrachten, sondern sich die Frage zu stellen, wie die sehr teuren Grundstücke zugunsten der Förderung von Wirtschaft und Handel genutzt werden können und wie die unverzichtbare Lagerfläche und die wesentlichen Hafenfunktionen wiederhergestellt werden können: Die Aufgabe besteht darin, die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens in seinem Umfeld wiederherzustellen, um sich weiter auf den Welthandelsmärkten zu engagieren.
Auch die kuwaitische Regierung (der Hauptgeldgeber für das ursprüngliche Silo-Gebäude) bot ihre Spenden für den Bau eines neuen Gebäudes an, da das letzte erhaltene Bauwerk (ursprünglich von einem tschechischen Architekten erbaut) nun zum symbolischen Wahrzeichen dieses Vorfalls geworden ist. Dennoch wird ein Silogebäude in diesem Gebiet dringend empfohlen und benötigt. Nach einer langen Geschichte der Festungsanlagen ist es an der Zeit, dass der Hafen mit der Stadt Beirut zusammenwächst und sich dadurch neue soziale und wirtschaftliche Möglichkeiten ergeben.
Eines der Anliegen des aktuellen Wettbewerbs ist es, in Verbindung zwischen Hafen und Stadt Raum zu schaffen für das Andenken an die verlorenen Seelen (von Zivilisten bis hin zu Feuerwehrleuten, Angestellten und anderen) zu bewahren und die Öffentlichkeit einzuladen, ihrer Angehörigen zu gedenken, sie Tudn die rinerung an sie Teil zu machen der neuen Gestalt der Waterfront Beiruts..
Im besonderen sehen wir die Herausforderung auch darin den Hafen als produktiven Teil der Stadt zu sehen und Hafen als auch urbane Nutzungen in Co-Existenz zu bringen. Wie in Marseille oder auch Hamburg soll die Waterfront sowohl städtichen als auch Hafennutzungen Raum bieten und prduktive Synergeien bilden.
Projekt:
Ein internationaler Studentenwettbewerb: Inspireli.com
In diesem Wettbewerb sind Studenten aus der ganzen Welt eingeladen, den zukünftigen Hafen von Beirut zu überdenken, der im Rahmen von F.D.B.O.T. (Finance, Design, Built, Operate, and Transfer) wieder aufgebaut und investiert wird. Die Hafenverwaltung und das Ministerium für öffentliche Arbeiten und Transport müssen ihre Anforderungen und die Liste der Bedingungen festlegen, die den Weg in die Zukunft prägen werden; daher werden die Gewinner dieses Wettbewerbs die Chance haben, an der Festlegung der Anforderungen mit den libanesischen Behörden und somit am Wiederaufbau des Hafens teilzunehmen.
Die Deadline für Wettbewerbseinreichungen ist der 14. Februrar 2022.
Ziele der Lehrveranstaltung
Die Aufgabe besteht nicht nur darin, den Hafen und seine Umgebung wieder aufzubauen, sondern auch den Grundstein für eine inklusivere Stadt zu legen, die die Ungleichheiten, die den Hafen und sein Hinterland in der Vergangenheit geprägt haben, angeht; To Build Back Better.
Zu verstehen, wie eng Hafennutzungen und urbane Nutzungen mit einander Co-existieren können und in wie weit der Hafen von Beirut viel mehr inklusive städtische Nutzungen, Wohnen, Kultur und Freizeit in Form einer produktiven Stadt erlauben kann, als es bis dato erlaubt hat. Das Ziel ist es Beirut ans Wasser zu bringen, mit all seinen Funktionen.
Teil der Auseinandersetzung soll sein in wie weit Hafennutzungen und städtische Nutzungen ein produktives Miteinander generieren können. Wir werden dies an konkreten Beispielen studieren.
Es werden Methoden und Visionen erarbeitet, wie eine produktive Co-Existenz von Hafennutzungen und städtischen Nutzungen ermöglicht werden kann. Und wie wir in einer Post-Pandemischen Zukunft klimaneutral Arbeiten, Leben und Wohnen können bei gleichzeitig maximaler Schonung der uns nicht endlos zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Die Lehrveranstaltung bewegt sich einerseits eng an der Ausschreibung des Wettbewerbes, so dass alle Teilnehmer auch am Wettbewerb teilnehmen können, wird allerdings die Frage dahingehend aufweiten, dass Stadt, Stadtbevölkerung und Hafen gleichermassen von der Waterfront profitieren