Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage konzeptuelles und konstruktives Denken, sowie verfeinerte Entwurfs- und Vermittlungswerkzeuge effektiv anzuwenden. Sie besitzen die Fähigkeit verschiedene Aspekte der Architektur und des Hochbaus in unterschiedlichen Maßstäben synchron zu denken.Die Studierende haben die Kompetenz, Entwurfskonzepte zu entwickeln, auszuarbeiten, umfassend darzustellen und schlüssig zu präsentieren.
Dachausbau Günthergasse, Hermann Czech, 2007. Wien
Den Bauplatz dieser Übung bilden die Dächer der Stadt. Das Thema ist der Entwurf einer maßgeschneiderten Aufstockung für ein bestehendes Gründerzeithaus im dichten städtischen Gefüge von Wien. Hierbei interessiert uns die Frage, wie sich kollektiv nutzbare Räume „auf Traufhöhe“ gestalten lassen und welche Beziehungen zum Stadtraum hier jenseits des Luxuspenthouse möglich sind. Klar ist: Wir suchen das Gemeinsame und nicht das Trennende. Welche Formen der Nutzung wollen wir uns dort oben, über den Dächern vorstellen? Das Narrativ, welches der Bestandsstruktur schon eingeschrieben ist, soll interpretiert und weitererzählt werden. Es geht um den Dialog zwischen dem Gebäude aus der Vergangenheit und einer zeitgenössischen Architekturpraxis. Wir begeben uns auf die Suche nach tektonischen, sinnlich reizvollen Raumgebilden.
Individuelle, leichte Tragstrukturen spannen nach oben ausdrucksstarke Raumfiguren auf und leiten nach unten hin die Last der Aufstockung in die bestehende Konstruktion ein. Das strukturelle Gefüge aus Aufstockung und Bestand tritt uns in seiner plastischen Gestalt in Licht und Schatten entgegen.
Wir imaginieren Räume über Räumen und Häuser über Häusern. Ein besonderes Augenmerk werden wir auf die Erschließung der Aufstockung legen. Bei der Gestaltung des Weges, der aus dem Straßenraum nach oben führt, werden wir uns mit maßvollen Eingriffen an der Bestandstruktur beschäftigen.
Der Ausgangspunkt jeder Aufstockung ist ein profundes Verständnis um das Wesen des Bestandsbaus. Wie ist dieser gemacht und welche Formen des architektonischen Ausdrucks kommen zur Anwendung? Die Aufstockung kann wie eine Antwort auf den darunterliegenden Bestand verstanden werden. Sie sitzt auf diesem auf und führt ihn interpretierend weiter. Wie verhält sich das Hinzugefügte dabei zum Vorhandenen? Das Bestehende bildet die Basis für das darüber angeordnete Neue. Räumliche und zeitliche Schichtungen überlagern sich.
Die Annäherung erfolgt in drei synchron verlaufenden Strängen: Ikonische Aufstockungsprojekte werden im Hinblick auf ihre Konstruktion und Gestaltung studiert, mögliche Nutzungsformen werden reflektiert und die für die Aufstockungen vorgesehenen Bestandsbauten werden mit einem Fokus auf ihre Materialisierung und Konstruktionsweise analysiert. Die Annäherung an das genaue Programm der einzelnen Entwürfe entwickelt sich so entlang des Semesters anhand von räumlichen und strukturellen Überlegungen und wird nicht wie üblich vordefiniert. In allen Phasen kommt der Arbeit mit physischen Modellen eine elementare Rolle zu - Freude am Modellbau wird vorausgesetzt.
Weitere Informationen zu Semesterablauf und obligatorischer Exkursion folgen.
Wöchentliche Besprechungen finden am Donnerstag im SR A/B von 9 bis 16h statt
Termine(Änderungen vorbehalten)
Do, 05. Oktober - 1. Treffen EinführungDi, 10. Oktober - Einführung Radikale SymbiosenDo, 12. bis Sa, 14. Oktober - ExkursionDo, 19. Oktober - 2. TreffenMi, 25. Oktober - 3. TreffenDo, 2. November - 4. TreffenDo, 9. November - 5. TreffenMi, 15. November - 1. ZwischenkritkDo, 16. November - 6. TreffenMi, 22. November - Symposium Radikale SymbioseDo, 23. November - 7. TreffenDo, 30. November - 8. TreffenDo, 7. Dezember - 9. TreffenMi, 13. Dezember - 2. ZwischenkritikDo, 14. Dezember - 10. TreffenDo, 21. Dezember - 11. TreffenDo, 4. Jänner - Online-AbgabeDo, 11. Jänner - 12. TreffenDo, 18. Jänner - 13. TreffenDi, 23. bis Do, 25. Jänner - SchlusskritikFr, 2. Februar - Synthese und Zusammenschau
Die Lehrveranstaltung ist ein Teil des Semesterentwerfen »Radikale Symbiose 1« des Forschungsbereichs Hochbau und Entwerfen (HB1) an dem fünf Gruppen beteiligt sind. Gemeinsam wird eine Exkursion nach Steyr und ins Burgenland Mitte Oktober organisiert (siehe unten). Außerdem werden zwei gemeinsamen Zwischenpräsentationen in November und Dezember sowie eine Schlusspräsentation in Januar zusammen durchgeführt.
Präsentationsfolien: https://owncloud.tuwien.ac.at/index.php/s/SlBvMD7Io6WS7x7
Der Einstieg in das Entwerfen erfolgt über eine verpflichtende Exkursion von 12.10. – 14.10. nach Steyr und ins Burgenland. Der EXK-Beitrag beträgt € ca.300, und beinhaltet Kosten für die Rundreise per Bus, Unterkunft inkl. Frühstück, Vorträge und Führungen. Die Teilnahme ist erst nach Überweisung dieses Betrages gesichert. (Sie erhalten diesbezüglich eine Rechnung per Mail.) Nicht enthalten sind etwaige Eintrittsgelder, Kosten für Mittag- und Abendessen sowie persönlichen Ausgaben Bitte bringen Sie einen gewissen Betrag an Bargeld mit.
Mit der Teilnahme erhalten die Studierenden ein Zeugnis für die Exkursion (2 ECTS) 253.K53
Anmeldungen per Portfolio über TISS zusammen mit dem Datenblatt, (zu finden unter der entsprechenden Entwerfen-LVA/Kommunikation/Unterlagen/Dateien/Datenblatt). Ebenso beizulegen ist die Einwilligung zur Datenverarbeitung. Die Datenblätter sind ab Beginn des Anmeldezeitraums verfügbar.
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