Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage...
- …visuelle und narrative Methoden zur Erforschung von Räumen anzuwenden, und damit „Hausbiographien“ oder „Grätzelbiographien“ zu erstellen.
- …durch Learning form „Sanfte Stadterneuerung“, SOFT als ein eine Planungs- und Handlungsstrategie im Umgang mit Raum zu integrieren.
Sanft ist aus dem zeitgenössischen Architekturdiskurs der letzten 10 Jahre (fast) verschwunden. Sanft ist kein vermarktbarer, prestigeträchtiger Begriff, der zum Narrativ ikonischer Architekturbeschreibung passt. In einer Zeit multipler Krisen (Energie, Klima, Migration Wohungsnot, Pandemie...) bedarf es jedoch anderer Strategien im Umgang mit Raum. SOFT nennt sich der Chair of UNLEARNING (TUM), ein Kollektiv, das Architektur aus einer intersektional-feministischen, Anti-klassistischen und de-kolonialen Sichtweise betrachtet. SOFT kann also auch eine Strategie sein, die andere Möglichkeiten für die Architektur aufzeigt k und einen sorgsamen, gemeinsamen Umgang mit unserer Umwelt auf unterschiedlichsten Maßstäben enwirft.
Im Workshop SOFT – Drawing Housing Biographies steht das Medium der Zeichnung, als politisch aktivistische Handlung, das Wissen sichtbar macht und zur Verhandlung stellt, im Mittelpunkt. In unterschiedlichen visuellen Narrativen (Foto, Zeichnung, Collage, usw.) werden Biographien von Quartieren, Gebäuden und Räumen erforscht. Verschiedene visuelle Methoden und Techniken lassen dabei andere, weitere, vergessene und neue Erzählungen sichtbar werden.
Learning from Sanfte Stadterneuerung… Bereits in den 1970er Jahren entwickelten sich Initiativen die eine konträre Haltung zu Abbruch und Neubau der Nachkriegszeit entwickelten, wie zum Beispiel das Planquadrat am Spittelberg (1070 Wien). Die sogenannte Sanfte Stadterneuerung entwarf nicht nur einen anderen/sanften Umgang mit Quartieren, sondern entwickelte – geleitet von ökologischen und partizipativen Idealen – auch kollektive Wohnformen. Was kann man von den Ideen von damals lernen was ist gescheitert und an welches Wissen kann angeknüpft werden?
Ausgangsmaterial sind konkrete historische Fallbeispiele der sanften Stadterneuerung. Dabei ist nicht nur der Blick auf die gebaute Architektur relevant, sondern auch Prozesse, Akteur_innen, bauliche Transformationen und gesetzte Interventionen der Kommunikation und Partizipation. Das Erstellen von Quartiers- und Hausbiographien zeichnet die Veränderungsprozesse und die Entwicklung dieser Räumen nach.
Wir suchen…
... Studierende mit einem Interesse an Grafikdesign und Architekturdarstellung, die Lust am Erforschen und Experimentieren mit alternativen Darstellungmethoden haben.
Anmeldung Bitte Anmeldung via TISS oder Email an krejs@wohnbau.tuwien.ac.at bis 07. März 2023Die Teilnehmer*innenzahlen ist auf 15 Studierende beschränkt.
LiteraturGlaser, Marie Antoinette (Hg.): Vom guten Wohnen. Vier Zürcher Hausbiografien von 1915 bis zur Gegenwart., ETH Wohnforum, 2013.
Awan, Nishat, Mapping Otherwise: Imagining other possibilities and other futures, in: Schalk, Meike/ Kristiansson, Thérèse/ Mazé, Ramia (Hg.): Feminist Futures of Spatial Practice: Materialisms, Activisms, Dialogues, Pedagogies, Projections, Baunach 2017, S. 33–41.
TermineMi, vormittags (10-14 Uhr), geblockt, in Präsenz08. März Kick Off SOFT (Raumplanung und Architektur)29. März Exkursion (optional)03. Mai Kick Off SOFT - Drawing Housing Biographies17. Mai Besprechung + Foto Input31. Mai Besprechung07. Juni Besprechung21. Juni Präsentation
KooperationDie LVA SOFT – Drawing Housing Biographies (Studienrichtung Architektur) ist eine Kooperation mit der LVA 280.972 Kommunikation und Partizipation: SOFT – Sanfte Stadterneuerung revisited (Studienrichtung Raumplanung).
Die Recherchegrundlagen werden von der LVA 280.972 Kommunikation und Partizipation: SOFT – Sanfte Stadterneuerung revisited zur Verfügung gestellt. Der Workshop SOFT – Drawing Housing Biographies beschäftigt sich vor allem mit visuellen Strategien (Zeichnung und Fotografie) um (andere) Wissensformen zu visualisieren.
Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation mit Judith M. Lehner (Research Center for New Social Housing) und Katharina Kirsch-Soriano da Silva statt.
Paul Sebesta, Fotograf und Studienassistent am Forschungsbereich Wohnbau und Entwerfen, unterstützt den Workshop im Bereich Fotografie.
Teile der Arbeiten werden als Buch publiziert.
Bitte Anmledung via TISS oder email an krejs@wohnbau.tuwien.ac.at
Die LVA ist Teil des Modul Wohnen im Kontext. (Fob Wohnbau und Entwerfen).