„Race against the machine“: Entwirft die AI besser als wir, oder werden wir vielleicht gemeinsam besser ?
Mithilfe der AI Programme DALL.E oder Midjourney stellen wir anhand einer vorgegebenen Entwurfsaufgabe (Schulgebäude mit hybriden Nutzungsoptionen) einen AI Entwurf einem konventionell entwickelten Entwurf gegenüber.
A_ Für den AI Entwurf geben wir die von uns als wichtig erachteten Begriffe (Wörter) ein und das Programm erstellt auf dieser Basis ein Entwurfsbild. Das Entwurfsbild ist dabei kein vorhandenes Bild das den Suchkriterien am besten entspricht, sondern ein tatsächlich auf Basis der Eingaben neu erstelltes Bild. Durch laufende Erweiterung, Variierung und Präzisierung der Eingabebegriffe verändert sich der Output theoretisch bis zu einem Entwurf, der unsere Parameter abbildet.
B_ Für den konventionellen Entwurf erarbeiten wir parallel auf Basis der Entwurfsaufgabe die aus unserer Sicht relevanten architektonischen und soziokulturellen Entwurfsparameter. Mit den klassischen Mitteln der Skizze, dem Arbeitsmodell und der CAD Zeichnung entwickeln wir ein Gebäude, das unsere Entwurfsparameter abbildet.
Zwei konkurrenzierende Herangehensweisen die zwei unterschiedliche „Glaubensrichtungen“ darstellen:
A_ Dataismus: Das Universum besteht aus Datenströmen und der Wert jedes Phänomens oder jedes Wesens bemisst sich nach seinem bzw. ihrem Beitrag zur Datenverarbeitung. Aus den vorhandenen Daten entwickelt die AI über Algorithmen neue Daten in einer methodischen Abfolge von Schritten, mit deren Hilfe wir gestellte Aufgaben lösen und Entscheidungen fällen können. Alles basiert auf den Daten von uns allen, die wir selbst organische Algorithmen sind und wir alle verschmelzen zu einer sich rasant weiterentwickelnden Schwarmintelligenz. Diese existiert dann abgekoppelt vom individuellen Bewusstsein und wir fällen alle gemeinsam für uns alle die jeweils besten Entscheidungen.
B_ Humanismus: Wir Menschen beziehen aus unseren inneren Erlebnissen nicht nur den Sinn für unser eigenes Leben, sondern auch unsere individuelle Sinnvorstellung für das gesamte Sein. Das objektiv sinnlose Werden und Vergehen kann von uns selbst, ohne äußere Sinnvorgaben, mit Sinn erfüllt werden. Diesen finden wir in uns selbst, in unserem individuellen Bewusstsein.
Mögliche Fragestellungen zu Prozess und Ergebnis von architektonischen Entwürfen die durch den Vergleich der beiden Ergebnisse aufgeworfen und vielleicht auch beantwortet werden könnten:
- Kann die AI neben geometrischen und materiellen Parametern auch soziokulturelle Parameter im Entwurf berücksichtigen?
- Sind wir überhaupt in der Lage, diese soziokulturellen Parameter so allgemeingültig zu beschreiben, dass sie einen Entwurf entstehen lassen, der für die zukünftigen Nutzer:innen deren tatsächlichen Bedürfnisse berücksichtigt ?
- Lassen sich diese Bedürfnisse zukünftiger Nutzer:innen besser als Mehrheitsprognose auf der Basis großer Datenmengen oder als je nach Entwerfer:in individuell entwickelter Vision architektonisch berücksichtigen ?
- Unterscheiden sich die Bilder im Kopf, die bei der Festlegung die individuellen Entwurfsparameter entstehen entscheidend von den Bildern, die die AI auf dieser Basis entwickelt ?
Gelingen schließlich durch ein learning loop zwischen Mensch und Maschine vielleicht sogar gänzlich neue Entwurfskonzepte ?
Vorgesehene Termine:
Kick-Off 13.10. 2023, 14:00 - 16:30
Danach wöchentliche Termine jeweils Donnerstag von 14:00 bis 19:00
Zwischenpräsentation: 24.11. 2023, 14:00 - 19:00
Schlusspräsentation: 15.12. 2023, 14:00 - 19:00