Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, sich mit raumgestalterischen Entwurfsfragen im Kontext historischer Bausubstanz und zeitgenössischer Funktionsanpassung kompetent auseinanderzusetzen.
Pulkau am Puls der Zeit
Die Stadtgemeinde Pulkau im nördlichen Weinviertel (NÖ) verfügt über eine markante topographische Lage. In “Kessellage“ befindet sich das Zentrum (ca. 1500 Einwohner). Nachdem in der Vergangenheit auf der Durchreise von Wien nach Prag hier oftmals ein Aufenthalt eingelegt wurde, entstand infolge dessen eine Vielzahl an Gasthöfen. Aufgrund der Veränderungen hinsichtlich der Mobilität hat sich dieser Bedarf geändert und dies führte zu vermehrtem Leerstand. Im Rahmen dieses Entwerfenprogrammes wird eines dieser betroffenen Objekte, der ehemalige "Rieck Gasthof", im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Es handelt sich dabei um ein Grundstück mit einer Fläche von ca. 3.500 m2; im rückwärtigen Bereich sind überdies mehrere monumentale Kastanienbäume vorhanden. Bei den verschiedenartigen Bestandsgebäuden spielt der Denkmalschutz eine nicht unmaßgebliche Rolle. Die Substanzerhaltung wird dennoch im Einzelfall zu überlegen sein. Des Weiteren wird zu Beginn der Übung das nicht allzu weit entfernte Rathaus in die Entwurfsaktivitäten einbezogen. Im Rahmen der Entwurfsübung gilt es demnach Nutzungskonzepte mit architektonischen Maßnahmen zu verbinden. Dies unter Berücksichtigung der bereits umfassend abgedeckten Funktionspalette. Das Hauptziel besteht darin, ein realisierungsfähiges Gesamtkonzept sowie eine konkret nutzbare Entwurfslösung zu erarbeiten.
Der eher ungewöhnliche Arbeitsablauf, der mit den Aspekten der Entwurfsarbeit beginnt, löst eine Vielzahl von Fragen und Abfragen aus. In der ersten Phase geht es darum, eine individuelle Herangehensweise an ein Schlüsselthema zu finden. Anschließend werden insbesondere diejenigen Aspekte in Bezug auf Nutzung und Funktionen behandelt, die sich aus der spezifischen Herangehensweise an das Projekt ergeben. Insgesamt wird die Erfahrung mit räumlicher Gestaltung gesteigert und der Einsatz und die Korrelation von Farbe, Licht und Materialien geübt.
Gefordert ist die Erarbeitung eines Konzepts für die gegenständliche Problemstellung. In weiterer Folge ist die Umsetzung des Entwurfs im Maßstab 1:100 (Plandarstellung, Modellbau) zu erbringen. Darüber hinaus sind charakteristische Bereiche im Maßstab 1:20 darzustellen.