Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, eine stadträumlich- und gesellschaftlich relevante Position in Form eines architektonischen Entwurfs mit einem konkreten Programm zu formulieren. Ausgehend von einer kritischen Analyse bestehender räumlicher und sozialer Rahmenbedingungen sind die Studierenden nach Absolvierung des Entwerfens in der Lage hochbaurelevante Fragestellungen und einen ressourcenschonenden Planungsansatz als integrativen Bestandteil des Architekturkonzepts zu berücksichtigen.
Die eindeutige Forderung, was bei dieser Entwurfsarbeit entstehen soll, lautet: Poetik und Schönheit.
Der Autor und Journalist Günther Nenning verkündete vor Jahren, „Schönheit ist ein Menschenrecht“. Nimmt man das wörtlich, stößt man täglich auf jede Menge Menschenrechtsverletzungen. Unser Land und unsere Städte werden von Jahr zu Jahr hässlicher - wo sind die Poesie und der Wohlklang ?
Angelehnt an das Jahresthema „Trespassing Grounds“ werden mögliche Aufgabenstellungen diskutiert und definiert und entsprechende Grundstücke und Orte im Großraum Wien gesucht (und/oder umgekehrt):
1 – elitäre Flächen: Flächen, die besetzt sind, aber nicht für jedermann zugänglich und die ein sehr enges Verständnis von Stadt aufweisen.
2 – undefinierte Stadträume: noch nicht entwickelte Flächen und Flächen zwischen unterschiedlichen Widmungen.
3 – benutzte Räume: bestehende Objekte, deren Nutzungen ein Ablaufdatum haben (zB. Parkhäuser, deren Bauvolumen aufgrund der langsam voranschreitenden Mobilitätswende zurückgewonnen werden soll).
Vorausschauende und flexible Stadtentwicklungskonzepte verbreitern die Basis von Eingriffen und Veränderungen in der Struktur einer Stadt, Zwischennutzungen setzen Impulse.
Von J. W. v. Goethe oder F. Schiller stammt der Ausspruch „Architecture is frozen Music“ (natürlich auf Deutsch). Das Zusammenspiel von verschiedenen Akteuren und klugen Nutzungsszenarien als Impulsgeber von Stadtentwicklung ist das eine, aber ohne „Frozen Music“, Poesie und Gestaltqualität wird dies nicht gelingen.
(Im Text wurden Auszüge aus Texten von Barbara Coudenhove-Kalergie, Michael Müller und Regula Lüscher verwendet.)
Gemeinsame Stadtexkursionen. Diskussion der Lehrinhalte in einem mehrtägigen Workshop (wird noch näher festgelegt) und Projektbesprechungen. Eigenständige Recherche und Bearbeitung einer Aufgabenstellung (mit Skizzen, Arbeitsmodellen, Projektstudien usw.), Ausarbeitung von Plänen- in allen hochbaurelevanten Maßstäben und eines räumlichen Modells. Gruppenarbeit.
Konzeptionelle + strukturelle Idee, vollständige Darstellung des Projektes durch Skizze / Plan (Maßstab der Ausarbeitung in Absprache mit den Betreuer:innen), hochbautechnische Ausarbeitung inkl. statischen und haustechnischen Konzept/überlegungen, Fassadenschnitt + Details, räumliche / atmosphärische Darstellung der Projektqualitäten, Arbeits- und Präsentationsmodelle.