Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage folgende Herausforderungen zu bewältigen:
Die Studierenden werden zu Co-Forscher*innen und lernen in den Workshops die Zugänge unterschiedlicher Forschungsbereiche der Fakultät kennen und anwenden. Die Erarbeitung dieses (ersten) methodischen Werkzeugkastens, stellt dabei ein wichtiges Lernergebnis dar, das den Studierenden bei ihrem weiteren Studium und insbesondere als Vorbereitung für die Masterarbeit zur Verfügung steht. Zusätzlich werden durch Vortragsrunden zu Schwerpunktthemen im Rahmen von SPACE ANATOMY TALKS gegenwärtige Diskurse, Thematiken und Zusammenhänge gemeinsam mit international eingeladenen Expert*innen behandelt. Vorbereitet durch die Workshops werden Forschungsreisen („field trips“) in der Phase 3 durchgeführt. Um ein Spektrum "gesundheitlicher Schnittstellen" qualitativ untersuchen zu können, werden vorläufig neun Untersuchungsorte/-objekte /-organisationen vorgeschlagen, die von jeweils 2-3 Co-Forscher*innen erkundet werden.
SPACE ANATOMY ist eine Bestandsaufnahme innovativer und herausragender neuer Gesundheitsbauten, - Infrastrukturen und Initiativen in Österreich.
Der demografische Wandel, neue medizinische Methoden, die Digitalisierung, wachsende sozial bedingte Ungleichheit von Gesundheitschancen sowie Behandlungsindividualisierung bringen grundsätzliche Neuerungen in unserem Gesundheitssystem und unseren Versorgungsbedürfnissen mit sich.
Die Definition der WHO von Gesundheit als „Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein [als] das Fehlen von Krankheit und Gebrechen“ verdeutlicht dabei den vielfältigen und weitreichenden Wirkungsbereich des Themas. So entstehen u.a. neue Formen der Gesundheitsversorgung (z.B. Primärversorgungszentren, Patient*innenhotels, Tageskliniken) und der Pflege (z.B. Betreubares Wohnen, Tagespflege, Senior*innen-WGs). Diese neuen Versorgungsstrukturen, Gesundheitspraktiken und -typologien werfen Fragen auf, die die Architektur und Planung sowie die vielfältigen urbanen und ruralen Alltagswelten massiv betreffen.
Diskussionen zum rasanten Wandel im Gesundheitsbereich werden bisher großteils ohne Architekt*innen und Raumplaner*innen geführt, obwohl besonders die Expertise zu räumlichen Aspekten einen relevanten Beitrag zur Gesundheit bilden. Um diese Expertise in die Debatten einzubringen, braucht es für zukünftige Architekt*innen und Planer*innen Lehr- und Forschungskonzepte, die über das Umsetzen von Vorgaben und Anforderungen hinausgehen und einen transdisziplinären Dialog zur Erkundung der komplexen Thematik ermöglichen. Zusätzlich ist eine Erweiterung des disziplinären Blickfeldes der Architektur und Planung gefragt, das über funktionalisierte Versorgungsstrukturen hinaus alltägliche Räume des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens einschließt.
SPACE ANATOMY wird von Fragen angeleitet - nach der Rolle von Gesundheit und ihren Infrastrukturen in Architektur und Planung - nach den zukünftigen Anforderungen von Gesundheitsbauten und – infrastrukturen zur Erhaltung, Stabilisierung und Wiederherstellung von Gesundheit im Alltag für möglichst viele und nach der Entwicklung von Methoden der Architektur und Planung, die Alltagspraktiken zur Gesundheit als implizite Wissensformen aufnehmen.
Untersuchungsobjekte und ein methodischer “Werkzeugkasten” werden studentischen Co-Forscher*innen vorgestellt und in der Praxis erprobt. Die Studierenden werden zu Co-Forscher*innen und lernen in Workshops die Zugänge unterschiedlicher Forschungsbereiche der Fakultät kennen und anwenden. Die Erarbeitung dieses (ersten) methodischen Werkzeugkastens, stellt dabei ein wichtiges Lernergebnis dar, das den Studierenden bei ihrem weiteren Studium und insbesondere als Vorbereitung für die Masterarbeit zur Verfügung steht. Zusätzlich werden durch Vorträge und Diskussionen gegenwärtige Diskurse, Thematiken und Zusammenhänge gemeinsam mit international eingeladenen Expert*innen behandelt. Vorbereitet durch die Workshops werden „field trips“ durchgeführt, um ein Spektrum “gesundheitlicher Schnittstellen” qualitativ zu untersuchen.
Die Ergebnisse werden 2021 im SPACE ANATOMY-Buch und in der SPACE ANATOMY-Ausstellung öffentlich präsentiert.
Methoden
Die architektonische und planerische Anatomie von Räumen, Netzwerken und Alltagspraktiken zur Gesundheit wird im Projekt SPACE ANATOMY in eine transdisziplinäre Herangehensweise übersetzt. Dabei wird durch die Identifizierung formeller und alltäglicher Orte und Schnittstellen von Gesundheitsinfrastrukturen und einer anschließenden Untersuchung und Katalogisierung das disziplinäre Verständnis zur Thematik vertieft. Zur Erreichung des Ziels, einen ersten Überblick über Architektur, Planung und Praktiken der Gesundheitsinfrastrukturen in Österreichisch zu schaffen, werden in fünf Phasen eine Reihe von Methoden angewandt und entwickelt.