Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, komplexe Entwurfsaufgaben im Bestand zu bearbeiten. Ihre Kompetenz reicht vom Erkennen von Handlungsfeldern im urbanen Kontext und Entwickeln entsprechender städtebaulicher Lösungsansätze bis zum Lösen technischer Details für das Bauen im Bestand. Die Studierenden können eigenständige Recherchen und themenbezogene Grundlagen erheben. Sie sind in der Lage, Entwurfskonzepte zu erstellen und diese in Form von Entwurfs- und Detailplänen umfassend darzustellen und zu präsentieren.
Barock, Rausch, Fleisch, Wahnsinn, Exzess, Lust…Wien hat ein enormes atmosphärisches Potential, das (noch) im Stadtkörper schlummert.
Das urbane Versprechen von Freiheit, Aufregung und Fortschritt kann die als „Stadt der Zukunft“ proklamierte SMART-City nur zum Teil erfüllen. Der über die Digitalisierung erreichbaren Durchrationalisierung des Alltags und infrastrukturelle Optimierung stehen offene Fragen zu zukünftigen sozialen, politischen und baulichen Aspekten gegenüber, die spezifische Qualitäten wie Diversität, Zugänglichkeit und Offenheit ermöglichen.
Die fruchtbare Konflikthaftigkeit droht nivelliert zu werden, das System SMART-City strebt nach standardisierten Räumen und normierter Urbanität - es gibt also Irritationsbedarf.
Wir wollen nun kommendes Semester erforschen, wie Wiener Knoten als infrastrukturelle Hubs innerhalb des bestehenden Stadtgeflechtes Impulsgeber einer Transformation Wiens zur „Wilden Metropole“ sein können.
Wie kann über infrastrukturelle, bauliche, funktionale und soziale Überlagerung Dichtepunkte entstehen, die Nadelstiche für eine progressive Weiterentwicklung Wiens zur postkapitalistischen Metropole setzen?
Wie können sich über diese Dichte vom Städtischen bis ins Private Ermöglichungsräume für das Multisoziokulturelle, das Anonyme, das Andersartige, das Sperrige -eben das Wilde- bilden?
Welche diverse Typologien des Wohnens können sich in diesem metropolitanen Millieu entwickeln und einen Beitrag für eine inklusive, gleichberechtigte, offene, vielfältige und letztendlich „aufregende“ Stadtgesellschaft leisten?
Der Einstieg in den Entwurfsprozess beginnt mit Kurzaufgaben, Grundlagenanalysen, begleitenden Vorträgen sowie einer Exkursion. Der Entwurf wird anhand von Plänen sowie Modellen in unterschiedlichen Maßstäben entwickelt, beginnend beim städtebaulichen Maßstab bis hin zum Fokusmaßstab.