253.C29 Peer-review Colloquium 2
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2023S, VO, 3.0h, 4.0EC
TUWEL

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 3.0
  • ECTS: 4.0
  • Typ: VO Vorlesung
  • Format der Abhaltung: Hybrid

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, eigenständig ein qualitatives Methodendesign für ein Kleinprojekt im Bereich der Erforschung der gebauten Umwelt zu entwickeln und die geplante Untersuchung durchzuführen. Darüber hinaus erlernen sie grundlegendes methodisches Handwerkszeug, wissenschaftlich mit Texten umzugehen und sind in der Lage, die eigene Recherche vorzustellen und zu diskutieren.

In der Wissenschaft ist der Stand der Forschung stets der Ausgangspunkt für eigene Untersuchungen. Im Peer-Review Colloquium werden einzelne wissenschaftliche Methoden, die geeignet für die Anwendung in der Architekturforschung und Raumplanung scheinen, vorgestellt und diskutiert. Die Lehrveranstaltung bietet einen Rahmen für kollegialen Austausch auf Augenhöhe und fundiertes Feedback. Die Teilnehmer und die Lehrenden werden abwechselnd die Rolle des Vorstellenden und des Respondenten einnehmen. 

Inhalt der Lehrveranstaltung

Das Peer Review Colloquium wendet sich im Sommersemester 2023 der Arbeit mit Quellen und Archiven zu. 

Wie verwenden wir Quellen, was gilt als Quelle und wie gehen wir bei der Recherche in Archiven vor? Die Lehrveranstaltungen gibt grundlegende Informationen zum Umgang mit Quellenmaterial: Der Überprüfung, unter welchen Zusammenhängen eine verlässliche Quelle zustande gekommen ist, den Motiven ihres Zustandekommens, der Überprüfbarkeit der Plausibilität von Quellen und ihrer möglichen Interpretation.
Primärquellen sind erste Dokumente über Ereignisse und Personen, während sich Sekundärquellen darauf beziehen. Schrag (2021) bietet eine sehr gute taxative Auflistung von unterschiedlichen Quellen auf, die insbesondere im Rahmen historischer Forschung analysiert und interpretiert werden. Dazu zählen laut Schrag (2021, pp. 120–143) insbesondere Texte als Quellen in Form von Tagebüchern, Briefen, Memoiren, Zeitschriften, offiziellen Dokumenten wie Gerichtsprotokollen, Statistiken und institutionelle Akten. Darüber hinaus gibt es auch nicht-textliche Quellen, die insbesondere für Architekturforschung vom besonderen Interesse sind: Karten, bildliches Materia, Film- und Tonaufnahmen, Gegenstände bzw. Artefakte, Gebäude und Planmaterial und Orte (Schrag, 2021, pp. 154–171). Neben Quellen, die publiziert und archiviert wurden, gibt es auch Daten, die man selbst gesammelt hat: Interviews, Mapping, Fotodokumentationen usw.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden wir zunächst die Merkmale von unterschiedlichen Quellen besprechen. Anhand des Quellenmaterials werden die Strategien für Umgang mit Quellen (organisieren, katalogisieren, Notizen verfassen, Methoden wählen und anwenden, interpretieren und analysieren) vorgestellt und praktisch erprobt. Nicht zuletzt geht es auch um das eigene Schreiben auf Basis von Quellen. Wie kann man eigene, auf Quellen basierende Analysen und Interpretationen, in gut lesbare und spannende, eigene Narrative verwandeln.

Der konkrete Gegenstand unserer Beschäftigung im Sommersemester 2023 soll Habitat I sein, die erste UN-Konferenz zum Siedlungswesen, die 1976 in Vancouver stattfand. Die Konferenz kennzeichnet einen Paradigmenwechsel in der Planungskultur. Mit ihr setzt sich auch in der Verwaltung ein Wandel in der Einordnung der fortschreitenden globalen Urbanisierung und einer neuen Bedeutung, die ihr im Zusammenleben zugesprochen wird, durch: Ohne gezielte Maßnahmen im Bereich von Planung und Policy, so der Schluss der Konferenz, würde ein ungleiches ökonomisches Wachstum nur zu einer Verschärfung von untragbaren Wohn- und Lebensverhältnissen führen.[1] Habitat I und die nachfolgenden Konferenzen (Habitat II (1996) und III (2016)) können als Versuch gelesen werden, auf internationaler Ebene Normen und Standards im Bereich des Wohnens und der Stadtentwicklung zu etablieren, mit denen ein Menschenrecht auf ein angemessenes Wohnen gesichert werden soll. Sie umfassen Strategien zur Begegnung der Privatisierung der Stadt und der Kommodifizierung des Wohnens, wie sie zuvor schon in den Kongressen Moderner Architektur (CIAM) und anderen Vereinigungen (z.B. UIA) diskutiert wurden, die dort allerdings auf den Bereich der Planenden beschränkt blieben. Mit Habitat I wird dieses Verständnis nun auch in die nationale und internationale Verwaltung getragen. Zugleich spiegelt die starke Präsenz von Akteuren von Städten aus dem sogenannten globalen Süden in der Konferenz auch einen Prozess der Dekolonialisierung wider. Die Recherche geht einzelne Aspekte zur Rolle und Bedeutung dieser Konferenz nach und widmet sich auch der Rolle von internationalen Institutionen im Bereich der Planung.

Moss, J., & Pini, B. (Eds.). (2016). Visual research methods in educational research. Palgrave Macmillan.

Schrag, Z. M. (2021). The Princeton guide to historical research. Princeton University Press.

 

Methoden

Teilnehmende werden im Rahmen der Lehrveranstaltung eine kleine Recherche zu einem gemeinsam vorbereiteten Thema durchführen. 

Prüfungsmodus

Prüfungsimmanent

Weitere Informationen

TERMINE:  (jeweils 15.00-18.00) 

31. 3. 2023

21. 4. 2023

26. 5. 2023

(05. 5. 2023)

16. 6. 2023

Vortragende Personen

Institut

LVA Termine

TagZeitDatumOrtBeschreibung
Fr.15:00 - 18:0031.03.2023Seminarraum AE U1 - 1 PRC
Fr.15:00 - 16:0021.04.2023Seminarraum AE U1 - 1 PRC
Fr.15:00 - 18:0005.05.2023Seminarraum AE U1 - 1 PRC
Fr.15:00 - 18:0026.05.2023Seminarraum AE U1 - 1 PRC
Fr.15:00 - 18:0016.06.2023Seminarraum AE U1 - 6 PRC

Leistungsnachweis

Präsentation / Respondenz im Rahmen der LVST, Diskussion, Abgabe der ausgearbeiteten Recherche

Pflichtanwesenheit (!)

 

 

LVA-Anmeldung

Von Bis Abmeldung bis
02.03.2023 11:04 28.06.2023 11:10 28.06.2023 11:11

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
033 243 Architektur Keine Angabe
066 443 Architektur Keine Angabe
786 600 Architektur Keine Angabe

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Vorkenntnisse

Die LVA wird ausschließlich für Studierende im Master- bzw. PhD Level angeboten. 

Weitere Informationen

Sprache

Deutsch