251.692 Modul Architektur- und Kunstgeschichte
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2021W, VU, 8.0h, 10.0EC
TUWEL

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 8.0
  • ECTS: 10.0
  • Typ: VU Vorlesung mit Übung
  • Format der Abhaltung: Online

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, aufbauend auf prominenten Themen der Architekturgeschichte und konkreten Forschungsaufgaben das breite Spektrum an terminologischen und methodischen Aspekten zu erkennen, die Fähigkeit zu wissenschaftlichen Fragestellungen und Argumentationsstrategien zu entwickeln, einen angemessenen Umgang mit Forschungsliteratur und Archivalien zu erlernen sowie die Kompetenz bei mündlicher und schriftlicher Präsentation zu verbessern. Das Modul versteht sich als Beitrag zu einer forschungsgestützten Lehre mit praxisnahem Anspruch.

Inhalt der Lehrveranstaltung

Zwischen Cultural Heritage und Eventtourismus

Saisonale Architektur für Passions- und Festspiele

 

Skandalkünstler Jonathan Meese darf Wagners ‚Parsifal‘ doch nicht inszenieren! Ein Moslem als Jünger in Oberammergau! Die Buhlschaft in Salzburg dieses Jahr mit kahlgeschorenem Haupt! Die prestigeträchtigen Passions- und Festspiele sind heute immer eine Schlagzeile im Feuilleton wert. Viele von Ihnen genießen Weltruhm und locken schon seit mehr als hundert Jahren ein internationales Publikum etwa nach Salzburg, Erl, Oberammergau oder Bayreuth. Das Modul Architektur- und Kunstgeschichte widmet sich dieses Wintersemester der Passions- und Festspielkultur und ihren Bauten. Zuletzt haben die Avantgardearchitekturen von Delugan Meissl in Erl (2012) und Coop Himmelb(l)au (2010) in München, aber auch die Entwürfe von Zaha Hadid und Karl-Heinz Schommer (2008 und 2004) für das auf Eis gelegte Festspielhausprojekt in Bonn offengelegt, welch große Ambitionen und Ansprüche mit den Bauten verbundenen sind.

Die Tradition christlicher Passionsspiele reicht bis zu den mittelalterlichen Mysterienspielen zurück, eine eigene Bautradition zeichnet sich indes aber erst in der Frühen Neuzeit ab. Mitte des 19. Jahrhunderts setzen Richard Wagners Überlegungen zu einer spezifischen Architektur für seine Opern und Gottfried Sempers folgende Entwürfe völlig neue Maßstäbe. Bereits zu dieser Zeit wird unter nationalistischen Vorzeichen das identitätsstiftende Potential der Festspielkultur deutlich, das sich in den Neugründungen und Bauprojekten nach Ende des zweiten Weltkriegs ebenso zeigt wie in den Passionsspielverboten der Nationalsozialisten und der Sprengung des Höritzer Festspielhauses 1966 durch die Kommunisten. Heute verfügt jedes Bundesland in Österreich über eigene Festspiele, die architektonisch entsprechend selbstbewusst zur Sichtbarkeit gebracht werden.

Die saisonale Gebundenheit der Bauten wirft aber auch bedeutende Fragen wie die nach etwaigen Zwischennutzungen auf. Wirtschaftliche Faktoren spielen für ländliche Standorte sogar noch eine gewichtigere Rolle als etwa in Salzburg, wenn in nur wenigen Wochen mehrere zehntausend Touristen für die moderne Eventsommerfrische anreisen. Ganze Infrastrukturen mit gewaltigen Parkhäusern und noblen Hotelanlagen wurden für diesen ephemeren Massentourismus errichtet. All diese Faktoren haben insbesondere die jüngeren architektonischen Leuchtturmprojekte seit der Nachkriegszeit zu berücksichtigen – und das möglichst ohne, dabei das mitvermarktete pittoreske Landschaftsbild zu beeinträchtigen.

 

Im Seminar „Vertiefung Architekturgeschichte“ analysieren wir gemeinsam mit den Studierenden die Genese von Bauaufgaben anhand markanter Beispiele und beleuchten zentrale ProtagonistInnen der Architekturgeschichte. Im Zentrum stehen für uns dabei typologische Ausprägungen, ihre sich wandelnde gesellschaftliche Bedeutung sowie unterschiedliche Entwurfs- und Nutzungspraktiken, die immer auch Hinweise bieten auf sich historisch verändernde Konzepte von Urbanität, einer Sozial- und Nutzungsgeschichte sowie dem Spannungsfeld von Öffentlichkeit und Privatheit. Im Rahmen des Seminars halten die Studierenden Referate über den Stand ihrer Forschungsarbeit, beteiligen sich an Diskussionen und erarbeiten über das Semester eine Seminararbeit; sie werden in ausführlichen Sprechstunden individuell betreut. 

Die Lehrveranstaltung „Projektseminar und Seminarwerkstatt“ ist auf das Vertiefungsseminar abgestimmt und soll den Modul-TeilnehmerInnen durch das gemeinsame Erarbeiten von Hintergrundwissen eine Vertiefung ermöglichen und ein Forum für gemeinsame Diskussionen zum heurigen Forschungsthema darstellen. Zusammen werden wir grundlegende Texte besprechen und im Rahmen von (virtuellen) Exkursionen ausgewählte historische Architekturdarstellungen und -traktate in Archiven besichtigen. Darüber hinaus werden die Studierenden dabei begleitet, die Ergebnisse ihrer Arbeiten des Seminars „Vertiefung Architekturgeschichte“ auf Plakate zu übertragen und im Rahmen einer Plakatausstellung am Semesterende zu präsentieren. 

Ergänzend zu unserem Seminarangebot wollen wir in der Ringvorlesung „Aktuelle Tendenzen in der Architektur“ gemeinsam mit eingeladenen Expertinnen und Experten zeitgenössische Aspekte, denkmalpflegerische Fragen und aktuelle Forschungsfelder aufzeigen und diskutieren. 

In der modulbegleitenden Lehrveranstaltung „Methodologie und Terminologie“ werden grundlegende wissenschaftliche Arbeitsweisen, Fachtermini und Methodiken des Faches Kunstgeschichte vermittelt. Hierdurch werden die TeilnehmerInnen u.a. im Hinblick auf die im Vertiefungsseminar zu haltenden Referate und die zu schreibenden Hausarbeiten vorbereitend unterstützt.

 

Präsentation des heurigen Programms: https://tube1.it.tuwien.ac.at/w/m78pAgeVyhwrKssYVTNH8L?start=0s

 

Methoden

(Virtuelle) Exkursionen, Diskussionen, Referate, Seminararbeit, Plakaterstellung 

Prüfungsmodus

Schriftlich und Mündlich

Weitere Informationen

Die Anwesenheit bei der Auftaktveranstaltung des Moduls am Mittwoch, den 06.10.2021, 09:00–11:00 Uhr, [Online via Zoom, den Link finden Sie im TUWEL-Kurs des Moduls], ist Voraussetzung für die weitere Teilnahme am Modul. 

Die Anmeldung zum Modul wird zentral vom Dekanat eingerichtet, bitte beachten Sie die im TISS angegebenen Termine für die Anmeldung und Zuteilung. 

Die Termine und Modalitäten der einzelnen Lehrveranstaltungen des Moduls entnehmen Sie bitte den jeweiligen TISS-Einträgen. 

Die Zoom-Links zu den Einzelveranstaltungen werden in den entsprechenden TUWEL-Kursen zur Verfügung gestellt, auf die Sie nach der Anmeldung Zugriff haben werden.

Sicherheitshalber finden Sie den Link zum heutigen Meeting zusätzlich hier: https://tuwien.zoom.us/j/91358307831?pwd=THB4ODhnWHNnSWZVN2s3cFp6Y2p1Zz09

 

 

Vortragende Personen

Institut

LVA Termine

TagZeitDatumOrtBeschreibung
Mi.09:00 - 11:0006.10.2021 https://tuwien.zoom.us/j/91358307831?pwd=THB4ODhnWHNnSWZVN2s3cFp6Y2p1Zz09 (LIVE)Modul Architektur- und Kunstgeschichte: Auftakt und Themenvorstellung

Leistungsnachweis

- Teilnahmepflicht

- Aktive Mitarbeit und Diskussionsbereitschaft

- Referate, Seminar- und Hausarbeiten sowie Plakatgestaltung für eine Ausstellung am Semesterende

Bewerbung

TitelBewerbungsbeginnBewerbungsende
Theoriemodule Master13.09.2021 09:0027.09.2021 23:59

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
066 443 Architektur Keine Angabe

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Vertiefende Lehrveranstaltungen

Weitere Informationen

Sprache

Deutsch