251.691 Modul Baugeschichte Bauforschung
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2019W, VU, 8.0h, 10.0EC

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 8.0
  • ECTS: 10.0
  • Typ: VU Vorlesung mit Übung

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage:

1) die Methoden der Dokumentation und Analyse von Bauwerken, Ensembles und ihrer örtlichen Gegebenheiten anzuwenden – Grundlagen nicht nur für die Archäologische Bauforschung, sondern auch für  das Planen und Bauen im historischen Kontext. Gelehrt wird die verformungsgerechte Bauaufnahme von Handaufmaß bis Hightech (u.a. in den Bereichen Photogrammetrie und 3D-Laserscanning), die analysierende Bauuntersuchung sowie die effiziente Literatur- und Archivrecherche für den Kontext.

2) eine umfassende Studie zur Veränderungs- und Entwicklungsgeschichte eines Gebäudes oder Baukomplexes bzw. ausgewählter konstruktiver Phänomene zu erstellen sowie Bauabläufe und Planungsabsichten im Kontext allgemeine kultur- und architekturgeschichtlicher Aspekte der jeweiligen Epoche zu rekonstruieren.

3) allgemeine und gebäudespezifische Aspekte der Bautechnikgeschichte als Spiegel der Möglichkeiten und des Innovationsgehalts der zu untersuchenden Bauten zu erkennen und zu diskutieren

4) wissenschaftlich zu arbeiten, eine Forschungsfrage zu definieren, Hypothesen zu entwickeln und zu überprüfen sowie ihre Ergebnisse im Bereich Architekturforschung professionell mündlich und schriftlich zu präsentieren

 

 

Inhalt der Lehrveranstaltung

Diese Lehrveranstaltung ist Teil von [SIQ!] Bauforschung.Denkmalpflege

 

Thema im WS 2019:

Das „Letzte Haus“. Die Via Appia Antica in Rom und ihre Sepulkralarchitektur


Das Modul Baugeschichte und Bauforschung beschäftigt sich im WS 2019 im Rahmen des Forschung-in-der-Lehre-Projekts „Das Letzte Haus. Die Via Appia Antica in Rom und ihre Sepulkralarchitektur“ mit ausgewählten antiken Grabbauten entlang dieser 312 v. Chr. angelegten Ausfallstraße der Ewigen Stadt. Im Fokus der Bauaufnahme stehen ein Tempelmausoleum mit besonders gut erhaltenen konstruktiven und dekorativen Details und benachbarte Vergleichsbauten. Darüber hinaus werden wir uns aber auch den Veränderungen, Zerstörungen, Umnutzungen und nicht zuletzt den Inszenierungen der Anlagen hier über die Jahrhunderte widmen – aber nicht nur denen der Grabbauten, sondern auch der Nutz-, Wehr- und Wohnarchitektur entlang der Appia.

Um die Studierenden nicht nur an die Bau- und Bautechnikgeschichte der römischen Antike, sondern auch an sehr aktuelle Themen wie „Planen und Bauen im historischen Bestand“, „REUSO“, „Archäologische Parks im 21. Jahrhundert“, „Overtourism“ etc. heranzuführen, besichtigen wir im Rahmen des Aufenthalts in Rom natürlich auch Bauten und Orte im Kontext: z.B. Sankt Peter und seine Nekropolen, die Engelsburg (= Hadriansmausoleum), die gerade im Umbau befindliche Piazza Augusto Imperatore mit dem Augustusmausoleum, die Tombe in Via Latina, ggf. auch die (Domitilla-)Katakomben und Ostia Antica.


Allgemeine Lehrinhalte des Moduls:

Bauforschung bedeutet die Rekonstruktion der gestalterischen Idee, die einem Gebäude innewohnt, re-agierend auf den kulturellen und gesellschaftlichen Kontext seiner Entstehung. Sie ist eine Art rückwärts aufgeschlüsseltes Entwerfen und gleichzeitig eine Möglichkeit, das Gebäude und seine spezifischen Lösungen kritisch zu diskutieren und zu bewerten - d.h. je nach Bauaufgabe Kriterien wie Aktualität, Nutzungsqualitäten, gestalterische Kohärenz, Nachhaltigkeit usw. zu hinterfragen.
Die Methoden der Bauforschung und ihre Bedeutung für die dem Bauen vorausgehenden Tätigkeiten (Gutachten, Dokumentation, historische Bewertung, Koordination) in der Planung und Umsetzung von Interventionen am Bestand (Sicherung und Konservierung, Umnutzung, Umbau, Sanierung, Restaurierung, Rekonstruktion) sowie für die dem Bauen nachgeordnete, wissenschaftliche Betrachtung von Architektur sind Themen des Moduls.

Methoden

  • Einführung in die historischen Konstruktions- und Restaurierungstechniken (VO 251.684 Bautechnikgeschichte)
  • Erarbeitung des baugeschichtlichen Gesamtkontextes des zentralen Untersuchungsobjekts  (SE 251.142 Baugeschichte Bauforschung)
  • Verstehen der Arbeitsweisen in der historischen Bauforschung (VU 251.114 Einführung in die Methoden der Bauforschung)
  • Erlangung einer historischen Gesamtsicht des Untersuchungsobjekts (UE 251.694 Baudokumentation und -analyse am Einzelobjekt

>>>Semesterplan (wird laufend aktualisiert)

 

Prüfungsmodus

Prüfungsimmanent

Weitere Informationen

Bei der Baudokumentation werden uns besonders bautechnische Details wie die verschiedenen Mauerwerke, das Bauen mit dem "römischen Beton" (opus caementitium) und Baustellenlogistik in der Antike etc. interessieren, in der Bauanalyse dann auch  architekturhistorisch relevante Fakten zu Themen wie "Bau- und Funktionstypologien", "Sepulkralarchitektur" (Nekropole, Mausoleum, Katakombe), "Leben und Tod an der Via Appia" u.v.m.

 

Vortragende Personen

Institut

LVA Termine

TagZeitDatumOrtBeschreibung
Mi.09:00 - 11:0009.10.2019 Sem 251-1Einführung Modul Baugeschichte Bauforschung

Leistungsnachweis

Bauaufnahmemappe (digital und analog), Seminararbeit, Vorlesungsprüfung

Bewerbung

TitelBewerbungsbeginnBewerbungsende
Master Module WS1916.09.2019 09:0030.09.2019 23:59

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
066 443 Architektur Keine Angabe

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Vorkenntnisse

Erwartet werden Grundkenntnisse der skizzenhaften Architekturdarstellung und Plananfertigung

Erfahrung in Bauvermessung und Verschriftlichung von architektonischen Themen mit wissenschaftlicher Intention von Vorteil.

Vorlesungen und Übungen des Instituts für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege

Begleitende Lehrveranstaltungen

Vertiefende Lehrveranstaltungen

Sprache

Deutsch